Prospekthof, Atelierhaus: 100-Jahr-Feiern
Impressionen vom Prospekthof („Semperdepot“)
Foto: ©Sascha Osaka, osaka.at
Programm der vier Abendveranstaltungen im Prospekthof (Zusammenfassung)
Berichte in den Medien: Die Presse, Bezirkszeitung
Prospekthof („Semperdepot“)- die Leinwandbahnen
Galerie 1 (anklicken, um die volle Größe zu sehen), Fotos: ©Sascha Osaka, osaka.at
Maria Landl, von 1931-1938 Schülerin an der BEA:
Es war für mich einfaches Handwerker-Landkind aus einem Einschicht-Häusl am Bach und Wald eine gewaltige Umstellung. Aber ich wollte ja „lernen“! Daheim wäre das nicht möglich gewesen. Der Postbus von Gallneukirchen nach Linz hätte monatlich 30 Schilling gekostet, soviel wie der 1/10 Platz monatlich in der BEA (von 6:30 Uhr früh bis 28:00 abends in Linz in einer Mittelschule, ohne Essen, Schulgeld zahlen etc., kam nicht in Frage). Die Kosten für ein Internat hätten meine Eltern finanziell nicht zu leisten vermocht. Die BEA war die einzige Möglichkeit, um studieren zu können. (…)
Prof. Roswitha Helmberg, von 1960-1995 Lehrerin für Bildnerische Erziehung an der BEA bzw. HIB; Mitbegründerin des musischen Zweigs:
Das Ziel war nicht unbedingt einzig für eine professionelle, künstlerische Tätigkeit auszubilden, obwohl das etliche machen. Die Schülerinnen und Schüler unseres Zweigs wollten einfach weltoffene Menschen werden. Es ging um die Fähigkeit, zu sehen und zu beurteilen.
Prof. Herwig Reiter, 1964-1980 Lehrer für Musikerziehung an der BEA bzw. HIB; Mitbegründer des musischen Zweigs
Was man sich in der heutigen Situation wünschen sollte?
Vielleicht sogar noch immer dasselbe wie in den 60er Jahren, als wir in jugendlicher Begeisterung den musischen Zweig zum Leben erweckten: Schülerinnen und Schüler, die durch intensive Beschäftigung mit der Kunst Anregung dazu erhalten, ihr eigenes Leben sinnvoll zu gestalten.
Schülerinnen aus der 1a, 1979:
Mit welchen Vorstellungen ich in die BEA kam
Die Professoren stellte ich mir alt, streng, ärgerlich und sehr vornehm und gescheit vor. Wenn wir unsere Betten selber beziehen müssen, was mache ich dann? Das kann ich nicht. Ich glaubte, dass uns das Frühstück ans Bett gebracht würde. Ich glaubte, dass wir im Speisesaal an einem einzigen Tisch sitzen, und die Erzieherinnen abservieren würden. Ich glaubte, dass wir uns selbst das Geschirr abwaschen werden.
Der Turnsaal war in meiner Vorstellung die Attraktion der BEA. Er sollte riesengroß sein und mit Ringen, Reck, Pferd, Bock, Sprossenwand, vielen Bällen, Springschnüren, Reifen, einem Stufenbarren und einem Trampolin ausgestattet sein.
Manchmal weiß ich nicht, ob ich in die BEA gehen soll oder nicht. (…) Vati hat gesagt, dass das Gebäude wie eine alte Kaserne aussieht. Wenn ich so (daran) denke (…), bekomme ich doch ein wenig Angst, und als ich dann in die BEA kam, war alles ganz anders (…)
Alle Texte der Lesungen im Atelierhaus
Auszüge aus dem Live-Mitschnitt vom 16.10.2019, 20:00 Uhr (Benjamin Kos, 8B)