Kulturtage Linz der 8C

Kulturtage Linz der 8C – Klasse (25.9. – 29.9.2023)

Das Abschlussjahr der 8C – Klasse hat mit einer heimischen Kulturreise nach Linz begonnen. Vom 25. bis 29. September haben die diesjährigen Maturant:innen die oberösterreichische Landeshauptstadt erkundet und (fast) unsicher gemacht.

Die musikaffinen Gemüter der Schwerpunktklasse durften sich in einem Wechselspiel von Kunst- und Kulturgeschichte mit verschiedensten Inhalten auseinandersetzen sowie die Lebenswege prägender Komponist:innen klanglich und sprichwörtlich „gehend“ nachspüren. Im Zentrum der Reise standen die eindrucksvollen Konzertbesuche im Brucknerhaus, im Stift St. Florian sowie im Mariendom.

Am Montag ging es nach der Einquartierung im Jugendgästehaus direkt aufs Dach der größten Kirche Österreichs – des Linzer Mariendoms. Auf den untypisch breiten Innengalerien des Domes wurden zunächst die kunstvollen Kirchenfenster bestaunt, bevor uns der Weg über die Spitzbögen der neogotischen Kirche auf die Außengalerien weiterführte. Bei der 360°-Tour um das Dach der Kirche, konnten alle wichtigen Punkte der Stadt aus der Vogelperspektive entdeckt werden. Zum Schluss durfte dann endlich die Turmspitze erklommen werden und auf einen Schlag standen wir unter den mächtigen Kirchenglocken, über deren Gewicht und Klangstufe wir eifrig rätselten. Es folgte der erste Arbeitsauftrag, welcher in Kleingruppen gelöst werden sollte.

Auf der Suche nach den ehemaligen Wohn- und Wirkstätten bekannter Wissenschaftler:innen sowie Berühmtheiten der Musikgeschichte mussten jeweils „Beweisfotos“ als Lösung an die Gruppe versendet werden. Schwierigkeiten bereiteten den ortsunkundigen Schüler:innen nur das Finden bereits abgebrochener Häuser, die sich an mittlerweile inexistenten Adressen hätten befinden sollen. Die Aufgabe hat gezeigt, dass Google- Maps recht praktisch ist und die Schüler:innen der 8C tolle Fotomotive abgeben. Das gemeinsame Abendessen hatten sich damit alle redlich verdient.

Der nächste Tag brachte uns über die Donau in die Welt der Elektronik und ihrer vielseitigen Einsatzgebiete. Im Museum des Ars electronica Centers tauchten wir zunächst in das Deep Space ein, wodurch wir uns dank der neuesten Visualisierungssoftware mitten in den Galaxien des Kosmos befanden. Des Weiteren entdeckten wir die Fortschritte im Bereich der Medizin, Logistik, Sprachförderung, Messtechnik und vor allem der erweiterten Musikelektronik. Als klangliches Highlight konnten wir am Dienstagabend im Brucknerhaus die Pianistin Lise de la Salle & Quatuors Hermès erleben. Die Werke von Clara und Robert Schumann sowie deren Zeitgenossen Alexis de Castillon brachten die Schüler:innen intensiv mit Kammermusik in Kontakt.

Auf dem Sinfonienwanderweg in Richtung des Stiftes St. Florian, eine der zentralen Wirkungsstätte Anton Bruckners, ging es am Mittwoch musikalisch weiter. Die Wanderung begann für die Schüler:innen der 8C in der Ortschaft Ansfelden gleich hinter Anton Bruckners Geburtshaus. Der Sinfonienweg, welcher bereits den österreichischen Komponisten zu seinen Lebzeiten von Ansfelden nach St. Florian geführt hatte, bietet heutzutage eine Zusammenschau seiner Sinfonien und deren Entstehungsgeschichte. Fast genau 200 Jahre später zogen nun wir auf den Naturpfaden in Zweierteams mit seinen Sinfonien im Ohr über die Felder und Wiesen sowie durch Wälder des Linzer Hinterlandes. In St. Florian erwartete uns ein herrlicher Panoramablick auf das Stift und endlich eine Mahlzeit für die müden Jugendkörper. Das anschließende „Hörerlebnis“ der Brucknerorgel mit abwechslungsreichem Programm in der Stiftskirche machte uns gespannt auf die anderen baulichen Besonderheiten des Stiftes. Hierbei sind die alte Stiftsbibliothek wie auch die Gruft mit ihren Reliquien hervorzuheben.

Der Donnerstag begann mit dem Besuch des Museums für moderne Kunst – Lentos. Dort entdeckten wir sowohl Arbeiten österreichischer als auch internationaler Künstler:innen der letzten 50 Jahre. Bevor wir uns zu Mittag auf dem Pöstlingberg kurz zur Ruhe setzten, galt es, mit Hilfe von Hörproben und Kirchenbesichtigungen das Zusammenspiel von Religionen und Musik zu analysieren. Am Nachmittag wurden wir durch das neu gestaltete Musiktheater in Linz geführt, wo wir neben den vielen „Bühnen“ auch Einblicke in die technische und künstlerische Arbeit hinter den Kulissen erhielten. Das große Finale aus musikalischer Perspektive bot uns Monteverdis „Marienvesper“ im Linzer Mariendom. Die vor wenigen Tagen erkundete Kirche zeigte sich durch die wunderbare Musik noch in einem anderen Licht, vielleicht auch, weil die Messe durch den Glockenschlag zur vollen Stunde wirkmächtig eingeläutet wurde.

Am Abreisetag wurden wir durch das OK – Museum im Ursulinenhof geleitet und über die Entwicklung und Herausforderungen der Queerbewegung in Österreich informiert.

Auf unserem Heimweg nach Wien nahmen wir neben viel Schmutzwäsche auch neue Eindrücke aus Musik und Kunst sowie pure Lebensfreude mit.